Das Bild von Yvonne Kassowitz als Symbolbild für ihr Interview

© Charlotte Starup

Amnesty im Testament - im Gespräch mit Yvonne Kassowitz-Kretzschmar
Als Flugbegleiterin flog sie 35 Jahre lang um die Welt – heute ist Yvonne Kassowitz-Kretzschmar begeistert ehrenamtlich für die Menschenrechte aktiv.

Es ist eine ganz tolle Idee, noch über den eigenen Tod hinaus etwas für andere Menschen bewirken zu können.

Sie setzten Amnesty als Alleinerbin ein – wie kamen Sie zu Ihrem Entschluss?
Es ist eine ganz tolle Idee, noch über den eigenen Tod hinaus etwas für andere Menschen bewirken zu können. Und ich muss mir über mein Testament keine Gedanken mehr machen: Es ist schon alles geregelt.

Warum haben Sie Amnesty ausgewählt?
Für mich kamen mehrere Organisationen in Frage, aber in Anbetracht der gegenwärtigen Weltlage fiel meine Entscheidung auf Amnesty. Es ist eine große, international anerkannte Organisation, deren Stimme in der Welt auch Gewicht hat. Demokratie und Menschenrechte befinden sich vielerorts auf dem Rückzug. Wir müssen aufpassen, dass das nicht so weitergeht. Und auch wenn hier das Asylrecht ausgehöhlt wird und Europa sich abschottet, meldet Amnesty sich zu Wort. Diese Organisation kann die Menschen aufrütteln und politisch etwas bewegen. Auch, dass diese Strategie auf einen Menschen zurückgeht, das fasziniert mich: Es ist beachtlich, was Amnesty-Gründer Peter Benenson bis heute ins Rollen gebracht hat.

Haben Sie auch mit anderen Menschen über Ihre Pläne gesprochen?
In meinem Freundeskreis haben wir uns oft darüber unterhalten. Viele handhaben es wie ich. Auch Menschen mit Kindern gehören dazu. Sie vererben meist einen kleineren Teil, es muss ja auch kein riesiger Betrag sein.

Haben Sie Tipps für Menschen, die es Ihnen gleichtun möchten?
Ich empfehle, entspannt über alle Möglichkeiten nachzudenken – aber ohne sich zu verzetteln. Ich rief dann einfach bei Amnesty an und bekam unverbindlich alle wichtigen Informationen. Im Austausch hatte ich jederzeit das Gefühl, mich auch aus freien Stücken dagegen entscheiden zu können. Nicht überrumpelt zu werden, war mir wichtig. Ich habe keine Kinder, alles, was ich hinterlasse, geht an Amnesty – aber bis dahin ist es noch eine Weile. Denn 100 Jahre werde ich sicherlich alt, schließlich war ich bis heute noch nicht einmal im Krankenhaus.

RATGEBER FÜR IHRE NACHLASSPLANUNG

Vielen Menschen ist es ein Anliegen, nach ihrem Tod etwas Bleibendes zu hinterlassen. Sie haben den Wunsch, über das eigene Leben hinaus die Zukunft zu gestalten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche verschiedene Möglichkeiten es gibt, per Testament Ihre Hinterbliebenen zu versorgen und trotzdem auch Menschenrechte zu unterstützen.

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